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Kies und Sand müssen bevor sie ins Aquarium kommen gewaschen werden. Nicht weil sie gefährliche Schadstoffe enthalten, sondern weil sie in der Regel sehr feine Beimengungen, z.B. von Ton, enthalten können, die das Wasser längerfristig trüben können. Kies und Sand sollte man solange spülen, bis das Spülwasser fast klar bleibt. Spülen bedeutet das Ausspülen mit klarem Wasser ohne irgenwelche Reinigungsmittel. 

Also nach dem Prinzip Sand in den Eimer (halbvoll) mit Wasser auffüllen mit der Hand durchmischen, das Wasser vorsichtig abgießen. Bleibt das Wasser klar kann man die nächste Ladung Kies oder Sand nehmen. Ansonsten eben das Ganze nocheinmal. Bei großen Aquarien kann das eine sehr mühsame und bei kaltem Wasser auch unangenehme Arbeit sein. Aber so wie im Video geht es natürlich auch:

Bei Sand kann man sich die Mühe des Waschens  sparen, wenn man gewaschenen und getrockneten Sand kauft. Dieser wird nicht für Aquarianer gewaschen und getrocnet, sondern wird in der Herstellung von fertigem Beton in Säcken gebraucht, den man im Baumarkt findet..

Die Baustoffabteilung der Baumärkte ist auch die beste Einkaufsquelle für Sand und Kies. Beim Sand empfiehlt sich Spielsand für den Sandkasten auf Kinderspielplätzen. Der ist hygienisch einwandfrei, und preislich unschlagbar günstig. Aber, man muss unbedingt darauf achten, dass er keine chemischen Zusätze, z. B. gegen Katzen, enthält.  Außerdem hat Spielsand eine sehr angenehme beige Färbung. Rein weisser Sand wirkt schnell zu grell, ein weisser Boden ist nicht für alle Fische gut geeignet, und könnte durch das reflektierte Licht Algenwuchs begünstigen.

Kies ist auch heute noch ein sehr beliebter Bodengrund, zu Recht, aber Sand auf dem Vormarsch, heute fast Standard.

Kies
... ist als Bodengrund für die meisten Pflanzen und Fische gut geeignet. Durch seine relativ grobe Körnung bilden sich ausreichend Zwischenräume, um einen Wasseraustausch im Boden zu ermöglichen. Dadurch kommen Nährstoffe aus dem Wasser auch schnell an die Wurzeln der Pflanzen. Andererseits sinken auch viele Schwebeteile ein. Dies führt zu einer Mulmschucht im Boden, die auch sehr zur Wasserqualität beitragen kann, da sich in ihr die unentbehrlichen Bakterien, die wir im Filter auch benötigen, ansiedeln können. Damit das funktioniert ist ein langsamer Wasseraustazsch auch im Boden nötig, der bei Kies besser als beim Sand funktioniert.

Diesen Austausch unterstützen manche Aquarianer durch eine Bodenheizung, die eine kleine Temperaturerhöhung im Boden erreicht, dadurch steigt das warme Wasser aus dem Boden auf und wird gegen Aquariumwasser höherer Schichten ausgetauscht. Es ist umstritten, ob die Bodenheizung sinnvoll ist. Zum Beheizen des Aquariums ist sie allerdings ungeeignet, weil dies den Boden viel zu stark erhitzen würde.

Sand
... hat in den letzten Jahrzehnten deutlich an Beliebtheit gewonnen. Er wirkt vielen natürlicher. Oder einfach schöner.

Sand hat die Möglichkeit im gleichen Maß wie Kies zum biologischen Gleichgewicht beizutragen, da in ihm auch ein Wasseraustausch stattfinden kann. Desto feiner der Sand ist, desto geringer der Austausch. Das kann bei sehr feinem Sand zu Fäulnis im Boden führen. Dies wird auch durch eine Bodenheizung nicht verbessert. 

Ein Aquarium mit Sandboden sollte eine 5-7cm hihe Sandschicht haben, um als Filtermedium, auch für anaerobe, sauerstofflose, Pritesse dienen zu können.

Beides zu mischen empfielt sich nur, wenn die Bereiche mit Kies und Sand klar getrennt sind, weil sie sich unterschichten. Der Kies wird irgendwann auf dem Sand liegen. Kies auf Sand ist möglich, Sand auf Kies geht daher nicht.

Dazu auch: Pflanzen gegen Algen - Warum?

Grundsätzlich gibt es keine saubere Unterscheidung zwischen Sand und Kies. In der Umgangssprache ist das nur eine Frage der Könung.  Es ist völlig in Ordnung, sich den Bodengrund nach dem eigenen Geschmack auszusuchen  Ein "richtig" oder "falsch" gibt es nicht.