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Düngung

Pflanzen-Düngung ist im Aquarium ein wichtiger, aber auch sensibler Faktor.

Es gibt ganz grob eingeteilt zwei Gruppen von Stoffen, die durch den Dünger eingebracht werden. 
Das sind zum einen die sogenannten "Makronährstoffe" (NPK - Nitrat, Phosphor, Kalium) und die Mikronährstoffe, die Spurenelemente. Beide sind unverzichtbar, wenn ein Nährstoff fehlt können die Pflanzen nicht wachsen. 

Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied: Die Makronährstoffe sind in der Regel nicht knapp. Sie kommen durch das Fischfutter, durch zerfallende Pflanzenteile quasi "von selbst" in unser Becken. Wenn man mit diesen Makronährstoffen düngt, dann besteht sehr schnell das Risiko einer Überdüngung, die sich meist in einem sehr starken Algenwachstum zeigt. 

Wenn Pflanzen Mangelerscheinungen zeigen, dann sind diese fast immer in einen Mangel an Spurenelementen begründet. Gleichzeitig ist eine Überdüngung mit Spurenelementen risikoloser als mit Makronährstoffen.

Das wichtigste Spurenelement ist Eisen. Das hat nicht unmittelbar etwas mit dem Eisen im Wasser, wie es viele aus dem Grundwasser kennen, zu tun, sondern es sind bestimmte Eisenverbindungen, die von den Pflanzen benötigt werden. Hier sind spezielle Eisendünger, wie sie von den großen Herstellern z.B. in Tablettenform angeboten werden, eine sinnvolle Investition. 

Das gleiche gilt für reine Spurenelemente-Dünger, die meist flüssig und zum Teil in einer praktischen Dosierflasche angeboten werden.

Es bleibt die Frage nach der Dosierung.
Natürlich ist zunächst ein Blick auf die Herstellerempfehlung sinnvoll, aber auch mit Vorsicht zu genießen. Grundsätzlich kann man sagen, die Herstellerempfehlung gibt die obere Grenze an. 

Wichtig ist nicht die Herstellerempfehlung, sondern der Bedarf meiner Pflanzen. Der bestimmt sich nach der Art und der Menge der Pflanzen. Letztlich kann den konkreten Bedarf meines Aquariums weder der Hersteller kennen, noch lässt er sich sinnvoll berechnen oder abschätzen. 
Der tatsächliche Bedarf wird von vielen Faktoren beeinflusst. Von der Menge und Art der Pflanzen, vom Besatz mit Fischen und anderen Tieren, von der Häufigkeit und dem Umfang von Wasserwechseln, der Zusammensetzung des Leitungs- Wechselwassers oder auch von der Beleuchtung und ggf. der Filterung.
Das bedeutet, dass man sich durch versuchen an den Bedarf herantasten muss. Hierbei gilt ganz eindeutig: Von unten (zuwenig) nach oben bis zur richtigen Menge. Dieses "richtig" ist auch nicht unbedingt eine feste Größe, sondern ändert sich mit dem Wachstum der Pflanzen und fast jeder Änderung am Aquarium.

Herantasten bedeutet, dass es lange dauern kann bis die richtige Dosierung gefunden ist. Es dauert lange bis man eine Veränderung sehen kann, um daraus Rückschlüsse zu ziehen. Es hat keinen Sinn, wenn man hier jeden Tag etwas verändert, ein Wochenrhythmus ist wesentlich realistischer.

Die richtige Düngung ist also wieder ein vorsichtiges Herantasten an den richtigen Wert. Zuerst besser zu wenig, als zuviel.

Auch bei der Düngung ist daher die sorgfältige Beobachtung, das Erarbeiten eines Gefühls für die Vorgänge im Aquarium wichtig. Letztlich wird dann gerne zu Messwerten gegriffen, wenn diese nicht den vermeintlich richtigen Werten entsprechen wird nachgebessert, bis die Werte stimmen. 

Das Problem besteht nur darin, dass die richtigen Werte nicht eindeutig festgelegt sind, dass schon die tatsächlichen Werte meist nicht sicher gemessen werden können, dass auch Werte eine Rolle spielen - gerade im Bereich der Spurenelemente - die nicht gemessen werden können. Jedenfalls nicht außerhalb professioneller Labore. 

Co2-Versorgung

Kohlendioxid/Kohlenstoffdioxid/CO2, ja das ist der vermeintliche Klimakiller, ist für Pflanzen ein unverzichtbarer Stoff. 

Pflanzen zerlegen CO2 in seine Bestandteile Kohlenstoff und Sauerstoff. Der Kohlenstoff, das "C" im CO2 ist ein wesentlicher Baustein für alle Bestandteile der Pflanze, Kohlenstoff ist das Basismaterial, aus dem Pflanzen ihre Blätter, ihre Stengel und Blüten aufbauen. 
Der Sauerstoff, das "O" im CO2 ist quasi überflüssig und wird ausgeschieden. Auf diesem Weg "erzeugen" Pflanzen Sauerstoff und versorgen damit andere Lebewesen mit dem für diese unverzichtbaren Sauerstoff.

Es ist also wichtig, das die Pflanzen ausreichend CO2 im Becken zur Verfügung haben. So wie der Sauerstoff ein "Abfallprodukt" bei den Pflanzen ist, so ist das CO2 ein "Abfallprodukt" bei allen tierischen Aquariumbewohnern. Alle Tiere, Fische, Schnecken, sogar Bakterien brauchen Sauerstoff und "atmen" CO2 aus.

Was unsere Aquariumbewohner "ausatmen" reicht den Pflanzen aber in der Regel nicht für einen guten Wuchs. Es ist also fast immer sinnvoll CO2 zusätzlich ins Becken einzubringen.